Mindestlohn-Initiative

(Last Updated On: Januar 26, 2011)

In der Schweiz verdient jeder bzw. jede neunte Arbeitnehmende weniger als 3800 Franken. Trotz vollzeitlicher Beschäftigung können diese Menschen kaum für die stetig steigenden Lebenshaltungskosten aufkommen und gehören somit zu den „Working poor“. Bereits Adam Smith, der Begründer der liberalen Wirtschaftstheorie und des freien Marktes kam zu dem Schluss: „Ein Mensch muss von seiner Arbeit leben können und sein Lohn muss wenigstens existenzsichernd sein!“

Meine Meinung: Es ist gescheiter den ArbeiterInnen und Angestellten anständige Löhne anstatt Sozialhilfe zu zahlen. Das bedeutet dann aber auch höhere Preise im Detailhandel und in den Restaurants. Die Gefahr, dass sich ein Teil des Handels ins Internet oder auf die andere Seite der Grenze verlegt ist damit gegeben. Die Initiative muss wohl auch als Schwächezeichen der Schweizer Gewerkschaften verstanden werden. Mein Studienaufenthalt in Schweden liegt ja schon bald zwanzig Jahre zurück, aber damals hätten die schwedischen Gewerkschaften sich dagegen gewehrt, dass sich der Staat in die Lohnverhandlungen einmischt. Den grossen Vorteil der Initiative, sehe ich darin, dass sie thematisiert, wieviel Geld es zum Leben braucht und damit indirekt auch die Ausrichtung von Sozialhilfe legitimiert. Gerade im  Hotel- und Gastrowesen kann die Sozialhilfe für die schlecht bezahlten Angestellten ja auch als strukturerhaltende Subvention für diese Branche verstanden werden, so wie z.B. auch die Landwirtschaft und die Kultur Subventionen erhält. Von den Tiefstlöhnen der Reinigungsbranche profitiert sogar die ganze Wirtschaft.

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