Dank einem Hinweis von Bodeständix habe auch ich den Tageszeigerartikel „40’000 Franken für FDP-Listenplatz: Wer zu wenig Geld hat, erhält Hilfe“ lesen können und kann über die von den Kandidierenden verlangten finanziellen Beiträge nur staunen. Kein Wunder, dass FDP-NationalrätInnen so oft auf den Gehaltslisten von Banken, Versicherungen und grossen Krankenkassen zu finden sind. Welche/r unabhängige KandidatIn kann sich unter diesen Bedingungen noch ein Nationalratsmandat leisten.
Es ist ganz normal, dass Parteien Beiträge von Ihren Kandidaten verlangen. Bei den Zürchern kann man sich den 1. Listenplatz ja nun auch nicht für CHF 40’000.- kaufen, sondern man muss soviel ins Gemeinschaftkonto einbezahlen, wenn man ihn will. Deswegen kann nicht jeder Pimpel daherkommen und den Platz verlangen. Das ist ein kleiner aber wichtiger Unterschied. Was verlangt denn Ihre SP als Beitrag an den Wahlkampf?
Bei den Grossratswahlen bezahlten die Kandidierenden in meinem Wahlkreis 500 Fr. an die Wahlkampfkosten unabhängig vom Listenplatz. Wie hoch der Beitrag bei den Nationalratswahlen ist weiss ich nicht, aber er ist sicher unabhängig von Listenplatz und nicht besonders hoch, da man die Liste sonst nicht füllen könnte. Die Gewählten bezahlen dafür eine Mandatssteuer.
Bei uns in St. Gallen bekommen sie bei den Grossratswahlen sogar Leistungen für lau. Aber die Nationalratskandidaten müssen zahlen. Sinnigerweise unabhängig vom Listenplatz. Das birgt Potenzial für Missverständnisse.