Wer eine Diskussion anregen will, muss provozieren, und dazu eignen sich die Bilder und Installationen von Lois Hechenblaikner in der aktuellen Ausstellung „Intensivstationen“ des Alpine Museums der Schweiz ausgezeichnet. Wenn ich diese Bilder anschaue, sehe ich aber weniger eine alpine Landschaft, die am Tourismus leidet, als viel mehr Symbole für eine Konsum- und Wegwerfgesellschaft, die anscheinend immer bequemer wird und jede geistige Herausforderung und physische Anstrengung scheut und dafür die Langeweile im Alkohol ersäuft. Das ist allerdings nichts Neues, denn all die Bergbahnen und Hotels, welche um die vorige Jahrhundertwende gebaut wurden, dienten ja auch vor allem oder nur dem Zweck, den Touristen die Ferien in den Alpen zu erleichtern und dafür zu sorgen, dass sie sich möglichst wie zu Hause fühlten. Was sich seit damals wohl am meisten geändert hat, ist vielleicht der Geschmack und der Stil der Touristen.
Die Ausstellung „Intensivstationen“ im Alpinen Museum der Schweiz dauert noch bis am 24. März 2013.