Das Bundesamt für Statistik hat seine Szenarien für die Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz auf die Ebene der Kantone heruntergebrochen (Medienmitteilung). Gemäss den neuen Szenarien werden alle Kantone zwischen 2010 und 2035 ein Bevölkerungswachstum verzeichnen. Dieses Wachstum, das in erster Linie den internationalen Wanderungen zuzuschreiben ist, dürfte durch die starke Alterung der Bevölkerung in den meisten Kantonen abgeschwächt werden. Allerdings wird die Entwicklung nicht im ganzen Land gleich dynamisch verlaufen. Besonders hohe Zunahmen sind im Einzugsgebiet der Metropole Zürich und im Genferseeraum zu erwarten, während das Wachstum im Kanton Bern als ganzes eher gering ist. Auffällig ist deshalb auch der starke Anstieg des Anteil der pensionierten Bevölkerung, was den Kanton vor neue Herausforderungen stellen wird. Steigenden Gesundheits- und Pflegekosten wird ein Rückgang der Steuereinnahmen der natürlichen Personen gegenüberstehen. Während das BfS vor 10 Jahren noch davon ausging, dass die Bevölkerung im Kanton Bern schon um 2030 sogar schrumpfen wird, ist dies jetzt nicht mehr der Fall. Dies ist insbesondere auch wichtig im Zusammenhang mit Entscheiden zu grossen Infrastrukturprojekten. Es macht nämlich keinen Sinn, wenn für Milliarden Franken neue Autobahnen gebaut oder ausgebaut werden, wenn die Nachfrage wegen dem Rückgang der Pendler schon bei der Erföffnung wieder am sinken wäre.