Die kantonale Denkmalpflege hat den sorgfältigen Innenumbau eines Reihenhauses in Wabern mit dem Denkmalpflegepreis 2012 ausgezeichnet. Sie würdigt damit das Engagement der Bauherrin, die das Gebäude aus den 1920-er Jahren auf seine ursprünglichen architektonischen Qualitäten zurückgeführt hat.
Medienmitteilung der Kantonalen Denkmalpflege vom 27. April 2012 (Link)
Mit dem Innenumbau ihres Reihenhauses am Sprengerweg in Wabern hat sich die Preisträgerin Ursula Neher Dürig einen langgehegten Wunsch erfüllt: Sie hat dem Haus seine ursprünglichen architektonischen Qualitäten zurückgegeben und dabei ganz im Sinn der Denkmalpflege gehandelt. In den 1960-er Jahren war das Reiheneinfamilienhaus unvorteilhaft umgestaltet worden. Beim Umbau im Jahr 2010 kamen unter Teppichen und Holzverkleidungen überraschend schöne Oberflächen und Details zum Vorschein. Im Erdgeschoss wurde die ursprüngliche Raumstruktur wiederhergestellt. Das Wohn- und das Esszimmer sind durch eine Zwischenwand räumlich wieder klar gefasst. Die neuen Fenster mit Sprossengliederung geben den Innenräumen Atmosphäre und gliedern die Fassade. Auch die Halle und das zuvor eher düstere Entree haben ihre ursprüngliche Wirkung zurückgewonnen. Durch das freigelegte Rundfenster fällt wieder mehr Tageslicht ein.
Im Obergeschoss dient der ursprünglich als Wohnzimmer («Salon») vorgesehene Raum heute als Schlafzimmer und Ankleide. Die neu eingefügte Wand ist rückbaubar, ohne dass der Stuckfries oder der Parkettboden beschädigt werden. Um dem Schlafzimmer mehr Licht zu geben, wurde ein nachträglich zugemauertes Fenster wieder geöffnet. Umgestaltet wurde auch das Badezimmer. Aus der winzigen Nasszelle wurde ein Badezimmer mit Tageslicht und freistehender Wanne.
Der Innenumbau des Reiheneinfamilienhauses wurde von der Bauherrin und dem Architekten sorgfältig und weitsichtig geplant. Alle Eingriffe sind auf die heutigen Bedürfnisse abgestimmt. Sie werden aber auch dem ursprünglichen Charakter des Hauses gerecht.
Mit dem Denkmalpflegepreis zeichnet die Denkmalpflege des Kantons Bern in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift «UMBAUEN+RENOVIEREN» als Medienpartnerin seit 2010 jährlich eine Bauherrschaft aus, die in Zusammenarbeit mit der Fachstelle ein – auf den ersten Blick – unspektakuläres Baudenkmal sorgfältig restauriert und weiterentwickelt hat. Sie legt damit den Fokus auf die zahlreichen charakteristischen, architektonisch, geschichtlich oder technisch interessanten Gebäude, welche die Identität unserer Dörfer und Städte genauso stark prägen wie die Herrschaftsbauten und Kirchen, in deren Schatten sie stehen.
Die Preisverleihung ist öffentlich und findet am Donnerstag, 3. Mai 2012 um 18.30 Uhr im Stadtsaal des Kornhausforums Bern statt.
Begleitausstellung in Bern: Galerie, 2. Stock Kornhausforum, vom 3. bis 12. Mai 2012.
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-17 Uhr, So/Mo geschlossen.Begleitausstellung in Köniz: Gemeindehaus Köniz, Lichthof, vom 15. Mai bis 8. Juni 2012.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-12 Uhr/14-17 Uhr, Do bis 18 Uhr, Sa/So geschlossen.