Mit den wiederkehrenden Fichenaffären, Google, Facebook, Cumulus- und anderen Karten ist der gläserne Mensch ja mittlerweile ein Dauerthema. Der erste gläserne Mensch war die grosse Attraktion an der II. Hygieneausstellung 1930 in Dresden. Erst später wird der Begriff vor allem als Metapher des Datenschutzes verwendet, die für die als negativ empfundene vollständige Durchleuchtung der Menschen und ihres Verhaltens durch einen überwachenden Staat steht, was natürlich auch gut zur Geschichte von Dresden bzw. der DDR passt.
Im Deutschen Hygienemuseum sind nicht nur verschiedene Formen von gläsernen Menschen ausgestellt sondern auch ein gläserne Kuh. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Erich Schwarze, damaliger Direktor des Veterinär-Anatomischen Institutes der Leipziger Universität, wurde sie 1957 von den Mitarbeitern des Deutschen Hygienemuseums Dresden technisch geschaffen (60 km Draht und 123 Glühlampen) und künstlerisch modelliert (Aluminium und Plaste). Auf der Weltwirtschaftsausstellung 1959 in Neu-Delhi war sie die Sensation für über eine Million Besucher.
Im Deutschen Hygienemuseum ist auch das sehr attraktive Kindermuseum untergebracht, in dem die Kinder auf spielerische Weise die fünft Sinne erleben und erforschen können und sich locker einen Nachmittag lang amüsieren, während die Eltern die Dauerausstellung oder eine der ausgezeichneten Sonderausstellungen ansehen. Das Kindermuseum ist ähnlich konzipiert wie das Sensorium im Rüttihubelbad bei Walkringen, aber die Präsentation ist wissenschaftlicher und pädagogischer.