Vor dem Haupteingang der Vidmarhallen stehen zwei leere Plakatwände, was in unseren von Werbung zugeklebten Städten ja schon sehr ungewöhnlich ist, denn lieber lassen die Plakatgesellschaften auf nicht vermieteten Werbeflächen alte Plakate noch monatelang hängen, als dass sie diese leer sein lassen würden. Die beiden Plakatwände bei den Vidmarhallen sind zwar nackt, dafür lassen sie bei genauem hinhören Klangbilder vor dem inneren Auge auftauchen.
Die ortspezifische Klanginstallation „SOUNDSCAPE FOR A BILLBOARD IN A LANDSCAPE WITH A SOUNDSCAPE“ des Komponisten und Medienkünstlers Pascal Schärli versteht sich als subtilen Eingriff in einen bestehenden, klingenden Raum und untersucht die Wechselwirkungen zwischen realen und virtuellen, sichtbaren und hörbaren Räumen. Mehrere Male habe ich mich dabei ertappt, wie ich mich nach den sich senkenden Eisenbahnbarrieren umdrehte, die aber in Wirklichkeit immer noch ungerührt und unbewegt dastanden.