Der Absturz des Air France Airbus ist für die Angehörigen der Opfer ein grosses Unglück. Trotzdem regt mich die ungleiche Berichterstattung der Medien zum Thema Verkehrsunglücke diese Woche wieder auf. Wenn etwas über 200 Menschen bei einem Flugzeugabsturz sterben, füllt dies tagelang die Seiten der immer dünner werdenden Zeitungen. Dass jede Woche etwas doppelt soviele Menschen in Europa bei Strassenverkehrsunglücken sterben und ein Vielfaches schwer verletzt werden, ist den Zeitungen lediglich eine kleine Notiz wert. Offensichtlich interessiert die Leser unsere alltägliche Verkehrskatastrophe nicht, vielleicht weil eine Lösung dieses Problems den Verzicht auf unnötige „Auto“-Mobilität bedeuten würde. Immerhin scheint sich die Berner Regierung zu bemühen, die Strassen innerorts für Fussgänger und Velofahrer sicherer zu machen, wie ich ihrer Antwort auf meine Interpellation entnehmen kann. Gefreut hat mich auch der kürzliche Entscheid des Regierungsrates, der eine Tempo-30 Zone, wie sie in Köniz erfolgreich existiert nun auch in Münsingen möglich machen soll.
Das stimmt schon, dass bei solchen Ereignissen wirklich tagelang drüber berichtet werden und bei Verkehrsunfällen nur eine kleiner Abschnitt in der Zeitung steht. Dennoch ist das Leid das Gleiche, lediglich fällt es bei so vielen Toten auf einmal, einfach mehr auf.