Wie man heute in den Zeitungen lesen konnte, ist die angedachte Fusion der 19 Gemeinden in der Region Kiesental wegen dem Widerstand einer Mehrheit der Gemeindevertreter schon im Ansatz gescheitert. Die Bevölkerung wurde nicht gefragt. Dagegen sind die Gemeinden Arni, Bowil, Freimettigen, Grosshöchstetten, Herbligen, Linden, Mirchel, Niederhünigen, Oberdiessbach und Walkringen. Fusionsgespräche führen wollten Biglen, Bleiken, Brenzikofen, Häutligen, Konolfingen, Oberhünigen, Oberthal, Schlosswil und Zäziwil.
Anstatt eine Gemeinde mit einer vernünftigen Grösse von 25’000 Einwohnern zu bilden, welche den Bürgerinnen und Bürgern einen profesionellen Service bieten kann und regionale Infrastrukturen wie z.B. die Schwimmbäder nachhaltig finanzieren kann, soll nun lokal weitergewurstelt und die Zersiedelung vorangetrieben werden. Was mich am meistern ärgert ist, dass anscheinend viele Gemeindevertreter befürchten, nach einer Fusion weniger Geld aus dem kantonalen Finanzausgleich zu erhalten. Diese Sich-Aushalten-Lassen-Mentalität der durchwegs bürgerlich wenn nicht gar SVP dominierten Gemeinden finde ich schon bemerkenswert. Mit der Volkabstimmung am 23. September 2012 über die Optimierung der Förderung von Gemeindezusammenschlüssen und die dafür nötigen Änderungen der Kantonsverfassung und des Gemeindegesetzes haben wir im Herbst aber die Möglichkeit, diesem kleinkarierten Denken etwas entgegenzuwirken und die Gemeinden soweit zu motivieren, dass es wenigsten zu einer Volksabstimmung kommt.
„Kleine Schritte sind mehr als grosse Sprüche“ (Willy Brandt)
Immerhin sind bereits 9 von 10 Gemeindevertreter/innen soweit, dass sie sich eine solche „Gross-Gemeinde“ vorstellen könnten. Nur wenn die Idee in allen Initianten brennt kann die Bevölkerung davon überzeugt werden.