Im Zusammenhang mit den Wahlen, werden ja alle möglichen Ratings erstellt, die mehr oder wenig objektiv sind, aber wohl immer etwa richtig liegen.
Seit 2004 führt zum Beispiel auch der Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV) jährlich ein Grossratsrating durch, in dem er die Wirtschaftsfreundlichkeit des Abstimmungsverhaltens der bernischen Grossrätinnen und Grossräte beurteilt. Als Grundlage dienen die namentlichen Abstimmungen im Grossen Rat zu den Geschäften der Sessionen von jeweils November bis Oktober des darauf folgenden Jahres. Aus diesen wählt eine Evaluationskommission die Geschäfte aus, die auch ihrer Sicht wirtschaftsrelevant sind.
Da die Meinungen auseinander gehen, was für die Volkswirtschaft gut ist, finde ich den Titel des HIV-Ratings zwar etwas anmassend, aber zumindest wer die Ideologie des HIV teilt, für den schafft es doch eine gewisse Transparenz. Lustig finde ich, dass ich persönlich jedes Jahr wieder anders abschneide, obwohl ich meine wirtschaftspolitischen Ansichten eigentlich nicht geändert habe. Aber eben, Ratings sind keine Wissenschaft, sondern ein politisches Instrument, und brauchen deshalb auch nicht sehr präzise zu sein.
Heute war es jedenfalls wieder einmal soweit. Der HIV hat das Grossratsranking 2010 publiziert. Die grosse Überraschung ist wohl, dass die EDU am wirtschaftsfreundlichsten abgeschnitten hat. Ich scheine auch ein für einen Linken sehr HIV-freundliches Jahr hinter mir zu haben.
Detaillierte Informationen gibt es hier.
Andere Ratings: Arbeitnehmerfreundlichkeit, Umwelt