Am Sonntag hatte ich endlich Gelegenheit eine Fahrt mit der Metro M2 in Lausanne zu machen, welche heute vor einem Jahr den fahrplanmässigen Betrieb aufgenommen hat. Es hat mich schon beeindruckt, wir rasch man dank der Metro nun die Steigungen in Lausanne überwinden kann und von einem Zentrumspunkt zum nächsten gelangt. Quartiere die früher nur mit einer langen Busfahrt zu erreichen waren, sind nun nur noch wenige Minuten vom Stadtzentrum und vom Bahnhof entfernt. Lustig ist auch optische Achterbahneffekt, den der Passagier hat, wenn er in Fahrtrichtung aus dem chauffeurlosen Wagen hinausschaut. Besonders hat mich natürlich gefreut, dass man auch das Velo mitführen darf. Die Topographie von Lausanne könnte sogar einen eingefleischten Velofahrer wie mich abschrecken.
In der Samstags-Ausgabe von Le Temps war ein sehr interessanter Bericht über die wirtschaftlichen Effekte der Metro zu lesen. Anscheinend verschiebt sich die Hierarchie zwischen den Quartieren und die Haltestellen entwickeln sich dank der hohen Nachfrage zu neuen, lebendigen Subzentren in denQuartieren mit zahlreiche Geschäften und Cafés. Lausanne profitiert ganz offensichtlich von diesem umweltfreundlichen, hocheffizenten öffentlichen Transportmittel. Ähnlich positive Erfahrungen hat man auch in vielen anderen Städten mit dem Bau neuer Tramlinien gemacht. Ich bin optimistisch, dass das Tram Bern West für Bümpliz und Bethlehem die gleiche, belebende Wirkung haben wird, und Köniz und Ostermundigen in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls von einem Tramanschluss profitieren werden.