Wie man diese Woche in den Medien lesen und hören konnte, wetterte der FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli in der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ gegen die geplante Amnestie für Steuerhinterzieher, weil die Banken in Lugano Angst um ihr Geschäft haben. Offensichtlich sind die Dienstleistungen der Schweizer Banken so schlecht und überteuert, dass sie im Ausland nur für Kriminelle interessant sind. Ich finde es ja sehr gut, dass sich der FDP-Präsident gegen eine Steueramnestie wehrt, bloss setzte sich der gleiche Pelli in der Schweiz in der Vergangenheit wiederholt mehr oder weniger erfolgreich für eine Amnestie für Schweizer Steuerhinterzieher ein. Zum Beisipiel in der Debatte um eine Initiative des Kantons Jura zu den „Erbenbussen„. Weniger seltsam als typisch wie ein bürgerlicher Politiker sich je nach dem, ob ein Geschäft der eigenen Sache dient oder nicht, genau das Gegenteil vertreten kann. Dabei wollen Berlusconi und Tremonti für ihre Klientel doch nur dasselbe, was Pelli für seine Leute auch will, nämlich dass Steuerhinterzieher ungeschoren davonkommen dürfen, während der Normalbürger brav blechen soll.
Die traurige Geschichte der Schweizer Steueramnestien kann auf der Homepage der Eidgenösischen Steuerverwaltung nachgelesen werden.