Am Sonntag hatte ich kurz Gelegenheit einen Rundgang durch die Ausstellung „Rectangle und Squre – von Picasso bis Judd- Erwerbungen der Rupfstiftung“ zu machen, welche im Kunstmuseum Bern noch bis am 8. Januar zu sehen ist.
Die Qualität der ausgestellten Werke ist sehr beeindruckend und man muss dem Ehepaar Hermann und Margrit Rupf dankbar sein, dass sie ihre Kunstsammlung in Bern beheimatet hat. Am meisten fasziniert hat mich die kleine „Honigpumpe“ von Joseph Beuys, welche ein von ihm nachgebautes Modell der anlässlich der Dokumenta 6 betriebenen „Honigpumpe am Arbeitsplatz“ ist, und die sich mit den auch gerade heute so hoch aktuellen Begriffen wie Kapital, Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigt. Das Anliegen von Beuys – Zitat: „„Mit der Honigpumpe drücke ich das Prinzip der Freien Internationalen Universität aus, im Blutkreislauf der Gesellschaft zu arbeiten. In das Herzorgan – dem stählernen Honigbehälter- hinein und aus ihm heraus fließen die Hauptarterien, durch die der Honig mit einem pulsierenden Ton aus dem Maschinenraum gepumpt wird, durch das Gebiet der Free University zirkuliert und zum Herzen zurückkehrt. Das ganze Gebilde wird erst vervollständigt durch die Menschen im Raum, um den die Honigarterie herumfließt und in welchem der Bienenkopf in den aufgerollten Schlauchwicklungen mit seinen eisernen Fühlern gefunden werden kann.“ – scheint mir ganz gut zur Persönlichkeit von Hermann Rupf zu passen, der nicht nur Unternehmer sondern während zwei Jahrzehnten als Kunstkritiker auch Mitarbeiter der sozialdemokratischen Zeitung Tagwacht war, wie ich dank einem Artikel von André Pfenninger auf Journal21 gelernt habe.
„Ractangle and Square“ – Von Picasso bis Judd. Erwerbungen der Rupf-Stiftungen. Kunstmuseum Bern, Hodlerstrasse 8 Bis 8 Januar 2012. Museum im Kulturspeicher Würzburg. Vom 5.Mai bis 22. Juli 2012