Krankenkasse

(Last Updated On: November 17, 2009)

Es ist Herbst und damit Zeit für das alljährliche Ritual des Krankenkassenwechsels. Weil auf Bundesebene zu Gunsten der Privatspäteler die Spielregeln geändert wurden, sind die Aufschläge dieses Jahr besonders happig. Meine diesjährige Versicherung wäre sage und schreibe 50% teurer geworden. Da ich ohnehin selten und dann zumselben Arzt gehe, habe ich nun also gekündigt und zu einer Versicherung mit Hausarztmodell gewechselt.

Die Kosten dieser Kassenwechsel sind sicher immens und führen auch immer wieder zu Problemen bei der Berechnung der nötigen Reserven. Weshalb bisher kaum ein Kasse vom Markt verschwunden ist, ist für mich ein Rätsel. Trotzdem geht die Entwicklung wohl immer mehr Richtung Oligopol. Da kommt das Interview mit Franz Steinegger (FDP, SUVA-Präsident), welcher eine Einheitskasse ähnlich der SUVA fordert, gerade zur rechten Zeit. Zitat: „Ein Pseudomarkt mit hohen Kosten„. Endlich sehen auch Bürgerliche  die Vorzüge  einer Einheitskasse, wie sie die Sozialdemokraten schon vor Jahren forderten, ein.

Dass die Idee einer Einheitskasse jetzt auch in bürgerlichen Kreisen auf Sympathie stösst ist erfreulich, auch deshalb weil es zeigt, das auch bürgerliche Parlamentarier lernfähig sein können. Der Tatbeweis steht allerdings noch aus. Gelöst werden die Finanzierungsprobleme damit allerdings auch nicht, das Gesundheitssystem wird einfach etwas effizienter. Aus Finanzierungssicht, wird sich das demographische Verhältnis zwischen Jungen (eher Gesunden) und Betagten (eher Kranken) weiterhin verschlechtern. Wir müssen deshalb endlich auch bei den Medikamentenpreisen und den Tarifen der Spezialärzte sparen und die Anzahl der Spitäler weiter reduzieren. Trotz allen Sparmassnahmen, für eine soziale Finanzierung des Gesundheitssystems werden wir auch nicht darum herumkommen,  wieder einen grösseren Anteil der Kosten aus Steuergeldern zu decken.

Auch andere Blogger machen sich Gedanken über Krankenkassenversicherung, z.B.: BlogIK und Andreas Kyriacou

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