Ohne Druck tut sich nichts beim Lohn für das Bundespersonal und der Stellenabbau geht weiter. Die Motion Brunner verlangt vom Nationalrat, dass 20% der Stellen gestrichen werden. Das Personal verlangt dagegen mehr Respekt vor seiner Arbeit – nicht zuletzt, indem der Bund lohnmässig den Rückstand auf die Privatwirtschaft aufholt.
Kundgebung am Montag, 17. Oktober 2011 11.30 – ca. 12.15 Uhr vor dem Bernerhof (Bundesgasse 3).
Flugblatt mit Details, détails en français, italiano
Ohne die 35‘000 Bundesangestellten ist die buchstäbliche Schweizer Zuverlässigkeit undenkbar. Wir garantieren tagtäglich für den einwandfreien Vollzug der von Volk, Parlament und Bundesrat beschlossenen Gesetze und Massnahmen, die unsere Schweiz zu dem
macht, was hier und anderswo als vorbildlich gilt: Effizient, flexibel, innovativ und lösungsorientiert. Im Interesse einer krisenfesten Volkswirtschaft. Für leistungsstarke Sozialwerke wie die AHV und eine zeitgemässe Landwirtschaft. Mehr Sicherheit dank Grenz- und
Zollpersonal sowie PolizistInnen und Berufssoldaten. Garantierte Qualität in Bildung und Wissenschaft oder Umweltschutz. Auch für sofortige Antworten auf den GAU in Fukushima oder den globalen Finanzkollaps.
Für diese wachsenden Aufgaben stehen nach immer neuen Sparprogrammen stets weniger Köpfe und Hände zur Verfügung. Immer weniger Bundesangestellte erledigen immer mehr Arbeiten. Nur der Lohn ist nicht entsprechend gewachsen: Während seit 1991 in der Schweiz die Reallöhne gesamthaft um über 7 % gestiegen sind – bei den vergleichbaren Jobs in Versicherungen Banken noch deutlich mehr – gab es für das normale Bundespersonal gerade mal 3,1 % in den letzten Jahren. Nur für die Chefs gab‘s etwas mehr…
Dieser Lohnrückstand beim Bund ist unhaltbar und muss korrigiert werden. Wir fordern mindestens 2 % mehr Reallohn. Die Bundesangestellten dürfen verglichen mit der Privatwirtschaft nicht länger schlechter wegkommen. Der funktionsfähige Staat und die Bürgerinnen und Bürger sind auf gute und zuverlässige Mitarbeitende angewiesen. Ohne sie funktioniert plötzlich nichts mehr.
Einst war der Bund ein wegweisendes Vorbild als Arbeitgeber. Seit der Jahrtausendwende ist dies vorbei. Die harte Abbaureform bei der Pensionskasse Publica brachte den Bundesangestellten nur höhere Beiträge und schlechtere Leistungen. Die Kompensation beim Lohn ist nun überfällig.
Jetzt 2 % mehr Lohn plus Teuerungsausgleich ist gerechtfertigt und keinesfalls übertrieben. Nur ein Teil der seit Jahren bestehenden Reallohnlücke zur Privatwirtschaft wird damit geschlossen.
Mit dieser Geste für 2012 können Bundesrat und Parlament zeigen, dass sie unsere Arbeit schätzen. Sie ist es wert.
Nicht zu vergessen: Seit 2005 ist die Teuerung bei die Altersrenten des Bundes nicht mehr ausgeglichen worden. Der schleichende Rentenabbau bei einer durchschnittlichen Monatsrente von Fr. 3‘085.- ist unzumutbar. Um den Kaufkraftverlust wenigstens teilweise auszugleichen fordern wir eine Einmalzulage von Fr. 1‘000.-. Der Bundesrat muss seine Versprechen endlich einlösen.