Mit der letzten Ausgabe des VPOD-Mitgliederzeitung habe ich auch einen Unterschriften Bogen für das Referendum gegen die im September verabschiedeten Änderungen im Krankenkassenversicherungsgesetz erhalten (www.nein-zur-mogelpackung.ch). Obwohl ich anfänglich sehr skeptisch war, erscheint mir das revidierte Gesetz aber besser als das bestehende, und ich unterstütze das Referendum deshalb nicht. Dies aus folgenden Gründen:
- Den Krankenkassen wird es verboten, selber Gesundheitsnetze oder gar Arztpraxen zu betreiben, die Unabhängigkeit der Ärzte und Kliniken wird damit besser gewährleistet als im heutigen Gesetz.
- Der Risikoausgleich zwischen den Kassen wird verbessert und massgeschneiderte Lösunge für gute Risiken unterbunden.
- Wichtig ist mir auch, dass ich den Versicher nach einem Jahr wechseln, wenn dessen Prämienerhöhung über der durchschnittlichen Prämisenerhöhung im Kanton liegt.
- Dass ich bei einem Kassenwechsel unter Umständen das Netzwerk wechseln muss, ist mir trotz meiner Sympathie für meinen Hausarzt egal. Meine Erfahrungen mit dem City Notfalldienst, waren bisher jedenfalls sehr gut, und dort wechseln die Ärzte fast täglich.
- Die finanzielle Schlechterstellung für Leute, die sich keinem Manage Care Modell anschliessen wollen, ist sehr begrenzt.
- Ich sehe bei Managed Care – Modellen durchaus ein beträchtliches Potential die Kosten von chronisch Kranken zu senken.
Fazit: Ich sehe keinen Grund, den Krankenversicherungen einen Gefallen zu machen, und für sie die Revision zu Fall zu bringen. Auch dieses Gesetz kann man weiter verbessern, aber zur Zeit ist es meiner Meinung nach ein Kompromiss, der uns in der Gesundheitspolitik einen Schritt weiter bringt.
Nachtrag vom 19. Januar 2012:
Das Referendum ist in äusserst kurzer Zeit mit rekordverdächtigen 130’000 Unterschriften zu Stande gekommen. Die Volksabstimmung wird am 17. Juni 2012 stattfinden.