Kürzlich wurde ich von einem Meinungsforschungsinstitut telefonisch dazu befragt, wie ich bei den beiden Einwanderungsinitiativen der SVP und von Ecopop abstimmen würde, wenn am Wochenende abgestimmt würde und wie ich deren wirtschaftliche Bedeutung einschätze. Ich habe mich zwar manchmal auch mit dem Gedanken getragen, der SVP-Initiative zuzustimmen, damit die SVP dann für die durch die Kündigung der bilateralen Veträge verursachte Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht werden könnte, gegenüber den Betroffenen sind solch taktische Überlegungen allerdings ethisch nicht verantwortbar. Ich werde deshalb beide Einwanderungsinitiativen ablehnen. Die Abkommen mit der EU sind für den Arbeitsplatz Schweiz schlicht zu wichtig, als dass sie mit diesen Initiativen aufs Spiel gesetzt werden dürfen.
Das einzig sinnvolle Mittel, um auf die Einwanderung Einfluss zu nehmen, ist die Mindestlohninitiative, über welche wir vermutlich ebenfalls nächtes Jahr abstimmen werden. Mindestlöhne zwingen die Arbeitgeber möglichst gut qualifiziertes und produktives Personal einzustellen, machen die heute schlecht bezahlten Jobs auch für Einheimische attraktiver und sorgen im Tourismus und der Landwirtschaft hoffentlich für einen beschleunigten Strukturwandel. Es macht doch keinen Sinn Branchen mit Subventionen zu helfen, welche keine anständigen Löhne bezahlen können und deshalb besonders auf ausländische Billigarbeitskräfte angewiesen sind. Auch Tiefstlöhne werden z.B. durch die Sozialhilfe und Prämienzuschüsse bei den Krankenkasse subventioniert.
Weitere Argumente gegen die Ecopop-Initiative habe ich bereits in einem früheren Artikel aufgeführt: Ecopop-Initiative und anderer Blödsinn
Dass sich die SP und Grünen mit den Leuten voln EconomieSuisse ins Bett legen, ist mir völlig unverständlich – bereits gibt diese unheilige Allianz auch Zoff zwischen Grünen und Linken hinsichtlich der Verantwortung für die befürchtete Niederlage (s.’Blick‘ v.4.2.14). Meinerseits kann ich die SP-Leute nicht: Bei einem NEIN kommen doch weit mehr ungelernte Leute in die Schweiz als bei einem JA, wo die Zuwanderung kontrolliert erfolgt. D.h. die Löhne werden mehr gedrückt bei einem Nein, denn die Industrie nimmt diese ‚billigen‘ Zuwanderer und Schweizer haben das Nachsehen. Rechsteiner & Co. schauen schlecht für ihre Klientele…
Sehr geehrter Herr Eisenbeiss
Die Wirtschaft hat auch unter dem alten System mit den Kontingenten noch immer ihre billigen Arbeiter erhalten, gerade in Branche wie dem Tourismus oder der Landwirtschaft. Wenn die Initiative angenommen wird, fallen aber die heutigen flankierenden Massnahmen weg und der Lohndruck in den Tieflohnbranchen wird erst recht zunehmen. Es geht aber nicht nur um Löhne sondern auch um die Standortattraktivität der Schweiz für die produzierende Wirtschaft. Die bilateralen Verträge haben den Marktzugang für Schweizer Produkte enorm erleichtert und was auch wichtig ist, dank der Personenfreizügigkeit kann eine Firma schnell einen gesuchten Spezialisten anstellen. Werden die bilateralen Verträge wegen der Initiative gekündigt, werden weniger Firme in der Schweiz investieren und die Produktion lieber noch mehr in Ausland verlagern.
Freundliche Grüsse
Harald Jenk
Mit Erschrecken nimmt man die ausländerfeindlichen Hetzparolen der SVP zur Kenntnis.Nicht umsonst nennt
man die Schweizer in den EU Ländern ROSINENPICKER,suchen sie doch nach landläufiger Meinung nur die eigenen Vorteile die mit den BILATTERALEN VERBUNDEN SIND. Natürlich möchten sie im Auland studieren und
ihre Produckte dorthin exportieren und denn hätte man noch gern, dass die Touristen ihr Geld mit der Post
schicken würden ,anstatt sebst zu kommen.
Als Ausländer der in drei Ländern zu Hause ist,halte ich mich normal mit Kritik vornehm zurück,doch wie wir
in England zu sagen pflegen : enough is enough, and if Switzerland does not rise his view over the edge of
the horizon,it is going to loose the race.
So the good old Lord may give the intelligence to the people ,to stay away from populisme of the SVP.