1995 erklärte die UNO-Generalversammlung in Anerkennung und im Gedenken an die Opfer des Strassenverkehrs und der Trauer und des Leids ihrer Familienangehörigen den dritten Sonntag im November zum Weltgedenktag für die Strassenverkehrsopfer.
In der Schweiz konnte die Anzahl der Todesopfer im Strassenverkehr von fast 1800 Anfang der 70er-Jahre deutlich unter 400 in den letzten Jahren gesenkt werden Dazu beigetragen haben zahlreiche Massnahmen wie technischen Verbesserungen an den Fahrzeugen (Airbag, ABS, etc), besser gestaltete Strassen (z.B. Mittelinseln bei Fussgängerstreifen, Kreisel, etc) oder strengere Strassenverkehrsregeln (Gurtentragpflicht, tiefere Tempolimiten, tiefere Grenzwerte für Alkoholgehalt). (Quelle: bfu-Sinus-Rapport 2008). Dennoch wurden dem Moloch Autoverkehr in den letzten 40 Jahre etwa 30’000 Menschenleben bei Strassenverkehrsunglücken geopfert, darunter auch mehrere Hundert Kinder, und Hundertausende wurden schwer verletzt. (Moloch ist der phönizische-kanaanäische Gott, dem nach der biblischen Überlieferung Kindern durch Feuer geopfert wurden. Der Kult um das Auto trägt ja häufig auch fast religiöse Züge). Die durch den Strassenverkehr bis Mitte der 80er-Jahre ständig zunehmende Luftverschmutzung hat weitere Zehntausende an vorzeitigen Todesfällen verursacht, die aber statistisch nicht erfasst sind.
Geopfert wurden dem motorisierten Strasenverkehr aber auch die Freiheit der Fussgänger. Überall, wo viele Autos durchfahren, werden um der Leistungsfähigkeit der Autostrasse willen die Fussgänger an den Rand gedrängt und ihr Vortrittsrecht an den Fussgängerstreifen durch Ampeln ausser Kraft gesetzt. Am meisten eingeschränkt wurde die Bewegungsfreiheit der Kinder: Den Weg in den Kindergarten ohne Elternbegleitung zu machen, ist heute undenkbar, wenn eine Strasse überquert werden muss, und selbst auf Quartierstrassen lässt man sie nur mit schlechtem Gewissen spielen.
Ich bin optimistisch, dass man die durch den Autoverkehr verursachte Umweltbelastung mit Ausnahme des Landverbrauchs, weiter wird reduzieren können. Damit sich Kinder und betagte Menschen aber wieder frei in ihrem Lebensraum bewegen können, müssen wir innerorts Tempo „Generell 30“ einführen und die Quartiere vom Verkehr befreien, indem wir Autoparkplätze in Quartiergaragen konzentrieren.
30.000 Menschen sind natürlich schon sehr viele. Ich hoffe, dass es in der Zukunft immer weniger werden.
Das generelle Tempo 30 Gebot finde ich aber auch blöd – dadurch wird man zu sehr behindert.
Ich glaube, dass es alternativen gibt die für beide Seiten besser wären.