Nicht nur Christen und Muslime haben in der Schweiz Mühe mit dem Zusammenleben, sondern auch Fussgänger und Velofahrer (von den Autofahrern ganz zu schweigen), wenn man den Kolumnen und Leserbriefen in der Presse in den vergangenen Wochen glauben darf. In der Religion wie im Verkehr sind es auf beiden Seiten die Orthodoxen, rechtgläubige Minderheiten, welche lieber auf Rechten beharren anstatt ein rücksichtsvolle Miteinander versuchen. Manchmal macht es das Leben ja auch einfacher, wenn jeder seinen Platz hat, vorausgesetzt es hat genügend Platz. Als Velopendler bin jedenfalls nicht traurig, dass der Bahnhofplatz nun nicht autofrei wird und die Fussgänger durch die Ampeln gestoppt werden, da ich so wesentlich besser vorwärts komme. Dafür fahre ich halt auf dem Waisenhausplatz und Bärenplatz nur Schritttempo.
Um herauszufinden, wo der Schuh am meisten drückt, hat die Fachstelle für Fuss- und Veloverkehr eine Website aufgeschaltet, auf welcher Unzufriedene ihre Anliegen deponieren können: http://www.bern.ch/langsamverkehr.
Stadtrat Stefan Jordi, der Präsident von Pro Velo Bern, hat zudem einen Vorstoss eingereicht, der eine bessere Signalisation der betroffenen Zonen oder, sofern baulich umsetzbar, eine gänzliche Trennung von Fuss- und Zweiradverkehr, verlangt.