Aus Anlass des heutigen Tages der Arbeit möchte ich kurz an das fotografische Werk von Paul Senn erinnern. Der Katalog zur 2007 im Berner Kunstmuseum gezeigten Ausstellung „Paul Senn Fotoreporter“ ist ebenda zur Zeit für den Schnäppchenpreis von 5 Fr. im Ausverkauf.
Der in Bern aufgewachsene Paul Senn (1901–1953) gilt bis heute als einer der bedeutendsten Fotografen der Schweiz. In den 1930er Jahren wurde er zum Pionier der Reportagefotografie, seine Aufnahmen erschienen im «Du», in Arnold Küblers «Zürcher Illustrierten», aber auch in internationalen Zeitschriften. Stets hatte Senn das Alltagsgeschehen im Blick, und viele seiner Aufnahmen sind zu Ikonen geworden. Seine Sujets reichen von Arbeiter-, Bauern- und Künstlerporträts über Landschaftsaufnahmen bis zu Beobachtungen aus dem spanischen Bürgerkrieg und zu Reisereportagen, die ihn nach 1945 durch das zerstörte Europa sowie nach Nordamerika führten.
Aufgefallen ist mir beim Durchblättern der Kataloges nicht nur das soziale Engagement von Paul Senn, sondern auch wieviel Arbeit vor 70 Jahren noch reine Handarbeit war und wie wenig der Strassenverkehr damals die Stadtbilder dominierte. Selbst in New York konnten die Fussgänger die Strassen an beliebiger Stelle überqueren.