Die tolle Ausstellung über die Pfahlbauer im Historischen Museum Bern hat mich motiviert auch die Ausstellung „Einbaum – Urgeschichte der Schifffahrt“ im Neuen Museum Biel zu besuchen. Anstelle der umfangreichen Pfahlbau-Sammlung von Friedrich Schwab wird im Gebäude des ehemaligen Museums Schwab in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern nun eine sehr gut gemachte thematische Ausstellung gezeigt.
Seit beginn des «Pfahlbaufiebers» in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden unaufhörlich Objekte aus organischem Material aus den Seen geborgen. Unter diesen fragilen Funden, die vom Alltag unserer Vorfahren erzählen, zeichnen sich die Einbäume in vielfacher Hinsicht als besondere Zeugen für die Jungsteinzeit und die Bronzezeit aus. Diese faszinierenden Boote – mit Beil und Dechsel aus einem einzigen Baumstamm gehauen und manchmal mit Feuer ausgehöhlt – versinnbildlichen allein schon Mobilität, Transport, Handel, Fischfang und in geringerem Mass auch Spiel und Kult. Sie stellen die ältesten Spuren für die Schiffsbaukunst unserer Vorfahren dar. Was micht überrascht hat: im Drei-Seen-Land wurden schon über 80 Einbäume entdeckt, wovon die allermeisten aber leider mittlerweile zerstört sind. Die Ausstellung im NMB Neues Museum Biel bringt diese Funde ausgezeichnet zur Geltung . Indem sie vier Wasserfahrzeuge vorstellt, deren Geschichte entdeckt werden kann, zeigt die Ausstellung nicht nur die technische Meisterleistung, die damals für ihre Herstellung nötig war und heute für ihre Konservierung erforderlich ist, sondern auch die lebenswichtige Verbindung, die zwischen dem See und den an seinen Ufern lebenden Menschen besteht.
Die Ausstellung dauert noch bis am 7. Juli 2014.