Eines meiner liebesten Kunstwerke ist der aus einem Rennrad-Sattel und einem Veloguidon zusammengesetzte Stierkopf von Pablo Picasso, welcher im Musée Picasso in Paris ausgestellt ist. Zunächst spricht mich natürlich das verwendete Material an, dann finde ich es aber auch faszinierend, dass dieses Objekt trotz (oder gerade wegen?) seiner Schlichtheit, soviel Ausstrahlung hat.
Diesen Stierkopf gibt es in der aktuellen Ausstellung des Zentrum Paul Klees „Klee trifft Picasso“ natürlich nicht zu sehen, da er für die Beziehung zwischen den beiden Künstlern keine Rolle spielt. Die Stierfiguren und Minotauren von Picasso sind in der Ausstellung aber sehr wohl präsent und das Thema wird von Paul Klee mit seinen ironischen „Urchsen“ ebenfalls aufgenommen. Insgesamt hat mir die Ausstellung sehr gut gefallen. Man darf allerdings nicht in der Erwartung hingehen, dort nun die berühmten Meisterwerke Picassos zu sehen, aber dank einer gründlichen Recherchenarbeit gelingt es der Ausstellung, die überraschend vielfältigen Beziehungen zwischen dem Werk der beiden Künstler darzustellen, die weit über die eher verunglückte persönliche Begegnung in Bern im November 1937 hinausgehen. Und schöne Bilder gibt es ebenfalls im Überfluss. Die Ausstellung dauert noch bis zum 26. September 2010