Regierungsrat sagt Nein zum Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg

(Last Updated On: Januar 18, 2011)

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Der Regierungsrat des Kantons Bern setzt in seiner Energiepolitik auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Im Gegensatz zum Grossen Rat lehnt er deshalb einen Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg ab. Aus Sicht der Kantonsregierung ist die Atomkraft veraltet, gefährlich, teuer und unnötig.

Am Wochenende vom 13. Februar 2011 befinden die Stimmberechtigten des Kantons Bern über die Stellungnahme des Kantons zum geplanten Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg. Am Dienstag (18.01.2011) hat die bernische Energiedirektorin, Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, an einer Medienkonferenz in Bern die Position der Kantonsregierung zu dieser Frage dargelegt. Sie betonte, dass der Regierungsrat sehr froh ist, dass sich das Volk zum Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg äussern kann.

Der Regierungsrat lehnt ein neues Atomkraftwerk im Kanton Bern ab, weil die Atomkraft seiner Ansicht nach eine uralte Technologie ist, die keine Zukunft hat. Die Entsorgungsproblematik sei trotz intensiver Suche seit 40 Jahren ungelöst. Die Zukunft gehöre den erneuerbaren Energien. „Heute stehen wir vor einem technologischen Durchbruch, welcher insbesondere auch durch steigende Energie- und Rohstoffpreise ausgelöst wird“, stellte die Energiedirektorin fest. Die Kantonsregierung erachtet die Atomkraft als gefährlich und schädlich für die Umwelt. Das Risiko eines Störfalls sei zwar gering, könne jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden, gab Regierungsrätin Egger-Jenzer zu bedenken. „Der Regierungsrat ist nicht bereit die Stadt und Region Bern länger als unbedingt nötig diesem Risiko auszusetzen“, stellte sie klar.

Ein neues Atomkraftwerk ist aus der Sicht der Kantonsregierung unnötig. „Der Regierungsrat ist überzeugt, dass unsere Energieversorgung in 20 Jahren auch ohne Atomkraft möglich ist“, führte die Energiedirektorin aus. Das zu diesem Zeitpunkt europaweit vorhandene Potenzial an erneuerbaren Energien würde zusammen mit einer höheren Energieeffizienz ausreichen, um den Strombedarf zu decken. Der Atomstrom ist nach Ansicht des Regierungsrats zudem zu teuer, da der Bau von Atomkraftwerken mit grossen finanziellen Risiken verbunden ist. Schliesslich würde die bernische Wirtschaft vom Bau des neuen Atomkraftwerks kaum profitieren. Das Kraftwerk würde nämlich zu einem sehr grossen Teil von ausländischen Firmen und Experten gebaut. „Demgegenüber schaffen erneuerbare Energien und Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz viele neue Arbeitsplätze hier bei uns im Kanton“, gab die kantonale Energiedirektorin zu bedenken.

(Quelle: Medienmitteilung des Regierungsrates vom 18.1.2011)

2 Kommentare

  1. Markus Alder

    Schon 1964 forderte der SP- Bundesrat Willy Spühler die Elektrizitätswirtschaft auf, auf fossile Kraftwerke zu verzichten und sofort in Kernkraftwerke zu investieren. Wie recht er doch hatte… Kohlekraftwerke wurden in der Schweiz bisher nie gebaut, das Ölkraftwerk Chavalon blieb die einzige grössere fossil- thermische Anlage der Schweiz. Es wurde 1999 stillgelegt.
    Leider fehlte Genosse Moritz Leuenberger Spühlers Überzeugung und Herzblut.
    Genossin Barbara Egger ist gar erklärte Kernenergie- Gegnerin. Die Regierungsrätin und BKW- Verwaltungsrätin missbrauchte gar eine amtliche Website für ihren Abstimmungskampf gegen die Interessen der BKW, welche die Versorgungssicherheit aufrechterhalten müssen.

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  2. Harald Jenk

    Nun, die Zeiten ändern sich und glücklicherweise werden auch neue Technologien für die Energieerzeugung entwickelt. Solarzellen sind nicht nur ungefährlich sondern auch demokratischer, weil wir dann nicht mehr von einzelnen grossen Energieproduzenten und Importen aus dem Ausland (Uran) abhängig sind.

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