Da die Arbeit im Grossrat am Nachmittag immer relativ früh endet, habe ich auf dem Nachhauseweg noch einen Abstecher in die Landesbibliothek, pardon Nationalbibliothek, gemacht. Der Titel der neuen Ausstellung „Sapperlot – Mundarten in der Schweiz“ hat nämlich meine Neugierde geweckt. Vor Ort war ich vom Gebotenen allerdings etwas enttäuscht. Wahrscheinlich hatte ich einfach zu grosse Erwartungen. Immerhin, es ist sehr reizvoll auch einmal Texte in Patois oder einem Tessiner Dialekt zu hören. Der Nachteil des Ausstellungskonzeptes ist aber, dass die Hörstationen zwar ästhetisch angeordnet sind, der Hörer aber nicht selber wählen kann, welche Texte er hören will, was den Besuch dann doch zu einer etwas sehr zeitaufwändigen Angelegenheit macht. Was mir in der Ausstellung aber vor allem fehlte, war eine Visiualisierung, wie sich die Dialekte im Laufe der Zeit verändert haben. Überraschend war für mich auch die Aussage, dass sich das Rätoromanische nicht in fünf Dialekte sondern in fünf eigenständige Idiome aufteile. Sind die Unterschiede zwischen den rätoromanischen Idiomen tatsächlich so viel grösser als zwischen den Deutschschweizer Dialekten? Da hätte ich gerne noch etwas mehr dazu erfahren.
Die Ausstellung dauert noch bis am 25. August 2012