Se soûler en Suisse

(Last Updated On: September 10, 2012)

Gestern las  ich wieder einmal einen Krimi von Léo Malet und diesmal hatte sein Held, der Pariser Privatdedektiv Nestor Burma, eines Abends das Bedürfnis „se soûler en Suisse“. Der Ausdruck hat mich neugierig gemacht, aber leider konnte weder im Langenscheidt Grosswörterbuch noch auf Google eine genau Übersetzung dafür finden. Ist Burma nun mit einer „gueule de bois“ (Kater) aufgewacht, weil er zu viel Wein getrunken hat oder weil der Wein aus Sicht eines Franzosen zu schlecht war?

Sei’s drum. Heute beim nach Hause fahren nach der Grossratssession bin ich zufällig bei der Demo der Westschweizer Weinbauern vor dem Bundeshaus vorbeigekommen. Die sind jedenfalls klar der Meinung, dass wir uns in der Schweiz wenn schon mit Schweizer Wein betrinken sollen.  Ich kann mir vorstellen, dass die Konkurrenz mit ausländischen Weinen sehr hart ist und der starke Franken hat die Probleme sicher noch verschärft. Die vorgeschlagene Lösung, dass die Kontingente für ausländische Weine wieder verkleinert werden sollen, halte ich allerdings für unhaltbar. Das würde nur dem Einkaufstourismus zusätzlichen Auftrieb geben. Die einzige Chance der Schweizer Weinbauern ist die Qualitätssteigerung und der Geschmack und die Vielfalt der Schweizer Weine hat sich meiner Meinung nach in den vergangenen Jahren auch schon erheblich gesteigert. Das Image des Schweizer Weines hängt der positiven Entwicklung aber vermutlich noch hinten nach.

3 Kommentare

  1. Maia

    „manger en suisse“ heisst umgangssprachlich „für sich alleine essen“, „se souler en suisse“ = „sich für sich alleine betrinken“… triste angelegenheit also 😉

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  2. Harald Jenk

    Vielen Dank für den Hinweis. Interessant, dass wir Schweizer ein solches Image haben oder hatten. Die Schweizer waren in Frankreich früher ja wohl eher als Söldner berüchtigt und die waren doch wohl eher eine „gesellige“ Gruppe.

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