Heute war der letzte Betriebstag der Sesselbahn auf den Weissenstein. Bei tollem Wetter haben noch einmal Tausende eine Nostalgiefahrt mit der 60-jährigen Bahn gemacht und oben die phantastische Sicht auf das Nebelmeer und das Alpenpanorama genossen. Für mich und meine Familie war es wohl zum ersten und zum letzten Mal, denn die Sesselbahn soll einer modernen Gondel weichen. Der Verein Pro Sesseli und der Schweizer Heimatschutz wehren sich zwar dagegen, aber ob ihr Engagement von Erfolg gekrönt sein wird, ist höchst ungewiss.
Aus kulturhistiorischen Gründen finde ich es auch schade, wenn die Bahn jetzt abgerissen werden soll, da sie die älteste und letzte ihrer Art in der Schweiz ist. Bei so schönem Wetter wie heute spielt es auch keine Rolle, dass man als Passagier ziemlich ungeschützt ist. Wenn es aber regnet oder etwas stärker windet, muss die Fahrt schon sehr ungemütlich sein. Will man den Weissenstein von den Autos befreien, kommt man meiner Meinung nach nicht darum herum, eine komfortablere Lösung für die Fahrt auf den Berg anzubieten. Genügend Besucher sind auch nötig, um das wunderschöne Hotel Kurhaus Weissenstein erhalten zu können. Da ich aber auch in Zukunft wohl nur selten auf den Weissenstein fahren werden, sollten letztlich die regelmässigen Besucher des Weissensteins den Entscheid treffen, wie dieser wunderbare Aussichtsberg erschlossen werden soll.
Schöne Bilder dieser und anderen Sesselbahnen gibt es auf Seilbahnnostalgie.
Mindestens zwei weitere, aktive Blogger haben es in den letzten Wochen auch noch auf den Weissenstein geschafft: Auswandererblog und blogIK
Nachtrag vom 25. Januar 2012 – Medienmitteilung des BAV
BAV – Weissenstein: Neue Seilbahn bewilligt
Bern, 25.01.2012 – Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Pläne für einen Neubau der Weissenstein-Bahn als Kabinenbahn genehmigt und die Konzession erteilt. Gleichzeitig bewilligt das BAV den Rückbau der historischen Sesselbahn, da diese nicht unter Beibehaltung der schützenswerten Elemente auf den heutigen Sicherheitsstand gebracht werden kann. Damit gewichtet das BAV die Interessen der Sicherheit sowie an einer leistungsfähigen, behindertengerechten und komfortablen Anlage höher als das Interesse des Denkmalschutzes.