Es war Zufall, dass ich die aktuelle Ausstellung im Zentrum Paul Klee „Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet“ gerade heute besuchte, aber Paul Klee und Louis Moilliet sind tatsächlich vor genau 100 Jahren, am 5. April 1814 in Bern aufgebrochen, um August Macke in Marseille zu treffen und gemeinsam zu einer knapp zweiwöchigen Reise nach Tunesien aufzubrechen. Was mich in der Ausstellung am meisten frappiert hat, war zu sehen, wie rasant sich Klee in diesen wenigen Tagen entwickelt hat. Bei den Werken der ersten Tage, sind die Aquarelle von Macke noch klar besser als diejenigen von Klee, doch schon nach wenigen Tagen hat Klee aufgeholt. Anhand der Ausstellung ist leicht zu verstehen, dass die Tunisreise und die Zusammenarbeit mit Macke für Klee künstlerisch von entscheidender Bedeutung waren, und Klee ohne sie womöglich nie zum weltbekannte Künstler geworden wäre. Louis Moilliet spielt künstlerisch zwar eine Nebenrolle, aber er hat trotzdem eine zentrale Bedeutung, denn ohne ihn, der Tunesien bereits zuvor bereist hatte, und seine Beziehungen, wäre die Tunisreise gar nicht zu Stande gekommen. Die Ausstellung erinnert indirekt aber auch daran, welche enormen menschlichen Opfer der erste Weltkrieg gefordert hat, der im August 1914 ausbrach, und dem auch August Macke nur wenige Wochen nach Kriegsbeginn zum Opfer fiel.
Tipp, es lohnt sich auch den im Vorraum der Ausstellung gezeigten Film anzuschauen.