Umfrage zur Zukunft des Bahnhof Bern

(Last Updated On: November 1, 2010)
Im Auftrag des Bundes startet der Kanton Bern eine öffentliche Mitwirkung zum Sachplan „Infrastruktur Schiene im Raum Bern“. Mit dem Sachplan will der Bund die langfristigen Optionen für den Ausbau der Schieneninfrastruktur rund um den Bahnhof Bern sichern. Die Ergebnisse der Mitwirkung werden in den Planungsprozess des Projekts „Zukunft Bahnhof Bern“ einfliessen. 

Mit der Anhörung der Kantone und der in diesem Rahmen stattfindenden Mitwirkung der Bevölkerung und der betroffenen Gemeinden will der Bund nun abklären, ob die dargestellten Ausbauoptionen andere bestehende oder zukünftige Vorhaben tangieren oder räumliche Nutzungskonflikte z.B. mit Anliegen des Städtebaus oder des Landschaft- und Denkmalschutzes entstehen könnten. Weiter soll die Anhörung zusätzliche Hinweise geben zu Vor- und Nachteilen einzelner Ausbauoptionen aus räumlicher Sicht. Die Ergebnisse der Mitwirkung werden einerseits in den ZBB-Planungsprozess einfliessen, wo bis im Frühling 2011 im Rahmen eines umfassenden Variantenvergleichs eine Gesamtbeurteilung der dargestellten Langfristlösungen erfolgt. Ziel ist es, eine Bestvariante für den Bahnhofausbau zu bestimmen, für die in einem nächsten Schritt ein Vorprojekt ausgearbeitet werden kann. Andererseits bilden die Ergebnisse der Mitwirkung Grundlage für die kantonale Stellungnahme an den Bund und die Verabschiedung des Sachplans durch den Bundesrat. Bevölkerung, Gemeinden und kantonale Fachstellen können ihre Stellungnahme bis zum 15. Dezember 2010 abgeben. Die Unterlagen der Mitwirkung können auf der Website des Projekts ZBB heruntergeladen werden (www.zukunftbahnhofbern.ch) . 

Meine Meinung:
Der Bahnhof RBS ist klar an seine Leistungsgrenze gestossen, und auch der Bahnhof SBB hat keine grossen Reserven mehr. Es ist deshalb richtig, dass das die Zugänge für einen langfristigen oder sehr langfristigen zu realisierenden Tiefbahnhof heute gesichert werden.

Was aber in den nächsten Jahrzehnten wirklich realisiert werden soll, ist eine ganz andere Frage. Probleme bieten hauptsächlich die Verkehrsspitzen zu den klassischen Pendlerzeiten. Angesichts der riesigen Investitionskosten sollten deshalb kurz- und mittelfristig als Alternative zum Ausbau des Schienverkehrs auch der Einsatz von direkten Eilbuskursen während den Pendlerzeiten untersucht werden. Damit könnten zum Teil sogar schnellere Verbindungen zwischen Wohn- und Arbeitsplatz und angeboten werden, da diese Busse  andere  Haltestellen als die Bahn bedienen können und es auch zusäztliche Möglichkeiten zum Umsteigen gibt. Den ganzen Verkehr zuerst in den Hauptbahnhof und dann wieder hinaus zu führen, macht keinen Sinn. Ausserhalb der Pendlerzeiten, sollte man sehr zurückhaltend mit weiteren Fahrplanverdichtungen sein. Diese machen die Peripherie nur zusätzlich attraktiv und fördern damit sowohl die Zersiedlung wie den motorisierten Individualverkehr, da erfahrungsgemäss nur eine Minderheit der Reisewege effektiv mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt wird. Auch die Betriebskosten sind pro Passagier beim Bus eher niedriger als bei der Bahn und das ÖV-Angebot kann flexibel und entsprechend der Nachfrage ausgebaut werden, ohne das grosse finanzielle Risiken in Kauf genommen werden müssen.

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