Pro Velo Bern hat in der Vergangenheit einen sehr praktischen, papiernen Velostadtplan herausgegeben. Nun wird dieser in Zusammenarbeit mit der Stadt Bern durch einen internetbasierten Veloroutenplaner ersetzt. Ich war natürlich neugierig zu sehen, welche Route er für meinen Arbeitsweg vorschlägt, und siehe da, es ist eine andere als ich erwartet hatte. Normalerweise fahre ich via die Lorrainebrücke und Nordring nach Ittigen, da ich die Situation bei Casinoplatz und Zytglogge etwas mühsam finde, um zur Kornhausbrücke zu gelangen. Aber offensichtlich habe ich die bremsende Wirkung der zahlreichen Ampeln auf meinem Weg unterschätzt, und wäre wohl ebenso schnell via die deutlich schönere Route über die Kornhausbrücke.
Auch bei der Rückfahrt schein es Optimierungspotential zu geben. Weil die Ampel an der Wankdorfkreuzung meistens rot ist, biege ich normalerweise in die Winkelriedstrasse ab, wo mich danach aber wieder zahlreiche Ampeln auf dem Weg zur Lorrainebrücke bremsen. Der Veloroutenplaner schlägt vor, dass ich stattdessen via Guisanplatz und Breitenrainplatz zur Lorrainebrücke fahre.
Ich werde die beiden Varianten dank den Vorschlägen des Veloroutenplaners also in den nächsten Wochen einmal genauer testen. Distanzmässig scheinen sie sich nicht gross zu unterscheiden. Entscheidend wird sein, welche Hindernisse wie Ampeln, parkiere Autos in T-30-Zonen, etc. bremsend auf die Reisegeschwindigkeit einwirken. Nicht verlassen würde ich mich zur Zeit noch auf, die Zeitberechnung des Veloroutenplaners. Der Unterschied zwischen der Variante direkt (33 Minuten) und ruhig (45 Minuten) bei der Fahr von Ittigen nach Liebefeld ist deutlich zu gross.
Testen Sie den Veloroutenplaner auch selber unter www.veloroutenplaner.ch
Medienmitteilung von Pro Velo vom 2.7.2015
Pro Velo Bern hat sich 2014 entschieden, den in die Jahre gekommenen Velostadtplan nicht mehr als Papierkarte herausgegeben. Dank des Engagements der Stadt Bern konnte die neue Applikation entwickelt werden.
Schnell, ruhig oder mit dem E-Bike
Damit die Applikation schliesslich auch den richtigen Weg von A nach B findet, werden verschiedene Eigenschaften von Strassenabschnitten mit unterschiedlichen Gewichtungen versehen. Weiter werden auch die Höhenunterschiede berücksichtigt.
Für die verschiedenen „Fahrstile“ wurden drei unterschiedliche Profile definiert: „Schnell“ zeigt die direkteste Route an und führt manchmal auch über grössere Strassen – „Ruhig“ führt Velofahrende gemütlich und möglichst über Quartierstrassen zum Ziel – „E-Bike“ wählt wie das schnelle Profil den direktesten Weg, berücksichtigt aber die Höhe weniger stark als das „Velo-Profil“.Basierend auf Open-Source, von Aktiv-Mitgliedern „getaggt“
Alle Entwicklungen für den Veloroutenplaner basieren auf Open-Source und sind damit offen verfügbar. Als Kartengrundlage wird OpenStreetMap, eine Open Source-Karte verwendet. Diese Karte wird von einer breiten Community laufend weiterentwickelt und bietet für die Region Bern bereits eine gute Grundlage. Eine Handvoll engagierter Aktiv-Mitglieder von Pro Velo Bern vervollständigt und aktualisiert laufend die Veloinfrastruktur in der Stadt Bern und den angrenzenden Gemeinden.
So müssen z.B. die für Velofahrenden offenen Einbahnstrassen entsprechend in OpenStreetMap markiert und Velostreifen hinzugefügt werden. Massgebend ist natürlich aber die Signalisation auf den Strassen sowie das Strassenverkehrsrecht. Die Betreiberinnen übernehmen keine Haftung für die vorgeschlagenen Routen.