Heute Sonntag bin ich zusammen mit meiner Frau von Oberscherli über die Zingghöch und den Lisiberg nach Zimmerwald gewandert. Den Tipp habe ich einem der Wanderbüchlein der Berner Wandwege entnommen. Die dazugehörige Wanderkarte hatte ich zwar auch dabei, aber das war angesichts der ausgezeichneten Signalisation nicht nötig. Ich selber bin ja kein grosser Wanderer, aber dank dem dichten Wanderwegnetz habe sogar ich ab und zu an einer Wanderung Freude. Der Unterhalt dieses Netzes ist sicher nicht billig, aber die Steuergelder sind hier gut investiert.
Die Aussicht von Zingghöch und Lisiberg sind sehr schön, aber auch der Weg an sich, der an verschiedenen schönen Bauernhäusern und Wäldern vorbeiführt, ist abwechslungsreich. In Zimmerwald angekommen, habe wir uns im schön renovierten Gasthof Löwen ein ausgezeichnetes und dennoch preiswertes Mittagessen gekönnt.
Im Zentrum von Zimmerwald steht noch die ehemalige Pension „Beau Séjour“ in der im Herbst 1915 die durch den Berner Sozialdemokraten Robert Grimm organisierte Zimmerwalder Konferenz organisiert wurde, deren Manifest zur Spaltung zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten führte. Eine Büste von Robert Grimm steht auch im Berner Rathaus, welches während seiner Zeit als Berner Baudirektor umgebaut wurde und wo morgen wieder die Grossratssession beginnt. (Nachtrag: auf dem Blog Bern und Umgebung gibt es einen guten Artikel, welcher ein Foto von der Entstehungsgeschichte der Büste zeit.)
Ohne die guten Postautoverbindungen wäre diese Wanderung nicht möglich gewesen. Es ist deshalb wichtig, dass der Bundesrat auf die vorgesehene Sparmassnahme beim Regionalverkehr verzichtet, da diese vor allem ÖV-Linien in periferen Gebieten gefährdet.