Gestern war die ganze Familie an der Premiere der „Die drei Räuber“, dem diesjährigen Weihnachtsmärchen im Stadttheater Bern, und haben uns ausgezeichnet unterhalten. Die Inszenierung hat Tempo und Witz und das Märchen über das Waisenkind, welches drei Räuber auf den rechten Weg zurückbringt und das Waisenheim von seiner tyrannischen Leiterin befreit, ist in der Tat ein ideales Weihnachtsmärchen. Toll auch, dass das Stadtheater den Besuch des Weihnachtsmärchens dank besonders günstigen Billetpreisen im Bereich eines Kinobesuches auch für die Familien erschwinglich macht.
Inhalt des Weihnachtsmärchens
Schwer bewaffnet machen drei Räuber den Wald unsicher, gehen auf nächtlichen Beutezug und raffen Gold zusammen, was das Zeug hält. Eines Tages überfallen sie eine Kutsche, in der sich nichts weiter befindet als das kleine Mädchen Tiffany. Dieses hat seine Eltern verloren und ist auf dem Weg in ein Waisenhaus, das von der Leiterin mit strenger Hand regiert wird. Denn die Leiterin hat ein Laster: Süssigkeiten! Ihr Motto:
«Ohne Rübe keine Liebe!»Tag und Nacht lässt sie die ihr anvertrauten Waisenkinder auf dem Zuckerrübenfeld und in der Fabrik schuften, um Süssigkeiten herzustellen, die nur sie allein verspeist. Im Angesicht der drei Räuber wittert die mutige, gewitzte Tiffany ihre Chance, anstatt eines Lebens als Arbeitssklavin auf den Rübenfeldern ein lustiges Räuberleben zu führen. Unter Vorspiegelung der falschen Tatsache, sie sei die Tochter eines steinreichen Maharadschas, begibt sich Tiffany freiwillig als Geisel in die Hände der Räuber und bringt deren Leben gehörig durcheinander. Sie malert die Räuberhöhle, sorgt für geregelte Arbeits- und Mahlzeiten und bringt den dreien endlich das Lesen und Schreiben bei. Schliesslich entdeckt sie die Kammer, in der die Räuber ihre erbeuteten Schätze achtlos horten ohne jemals davon Gebrauch zu machen. Schnell ist klar, wofür der ganze Reichtum genutzt werden soll: Kurzerhand überfällt Tiffany mit ihren drei Räuber-Freunden das Waisenhaus, entmachtet die Leiterin, übernimmt das Kommando, beschenkt die Kinder mit den Süssigkeiten und sorgt dafür, dass alle glücklich und in Frieden ein süsses und erfülltes Leben führen. Fast fünfzig Jahre alt ist der Kinderbuchklassiker von Tomi Ungerer aus dem Jahre 1963, der 2007 kongenial als abendfüllender Animationsfilm adaptiert wurde und die Handlung des Bilderbuchs um einen weiteren Handlungsstrang und Musik erweitert. Es ist ein Stück für Gross und Klein über Anarchie, Mut, Frechheit und die Kraft des Miteinander.
(Quelle: www.konzerttheaterbern.ch)
Das Weihnachtsmärchen wird bis am 3. Februar 2013 gezeigt.