Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht zum ersten Mal Schätzungen des Bruttoinlandproduktes (BIP) nach Kantonen und Grossregionen für den Zeitraum 2008 bis 2010 (siehe Medienmitteilung vom 14. 12. 2012). Die Daten liefern nicht nur Informationen zum Wirtschaftswachstum der Kantone, sondern beleuchten – nach Branchengruppen aufgeschlüsselt – auch die Wirtschaftsstruktur der Kantone. Die Zahlen zeigen, dass der Kanton Bern betreffend seiner Wirtschaft gar nicht so schlecht da steht, wie immer behauptet wird. So nahm das BIP im Kanton Bern im schlechten Jahr 2009 weniger ab als im Schweizer Durchschnitt, und stieg im guten Jahr 2010 mehr als der Schweizer Durchschnitt, und dies sowohl absolut als auch pro Einwohner. Diese Entwicklung ist nicht nur aber auch ein Resultat der Anstrengungen unseres Volkswirtschaftsdirektors Andreas Rickenbacher zur Förderung des Kantons Bern als Wirtschaftsstandort.
Ein steigendes BIP braucht aber nicht auch steigende Unternehmensgewinne und damit höhere Steuereinnahmen bei den juristischen Personen zu bedeuten. Gerade die im Kanton Bern starken und auch beschäftigungsintensiven Branchen wie Maschinenindustrie, Tourismus und Bauwirtschaft sind eben auch Branchen mit eher tiefen oder gar keinen Gewinnen, von der Landwirtschaft ganz zu schweigen. Selbst wenn die Wirtschaft im Kanton Bern überdurchschnittlich wächst, heisst das deshalb noch lange nicht, dass damit auch die Steuereinnahmen der juristischen Personen automatisch zunehmen. Die tiefen Einnahmen aus den Unternehmenssteuern sind aber der wichtigste Grund für die überdurchschnittliche Steuerbelastung bei den natürlichen Personen im Kanton Bern.