Der Zibelemärit 2019 in Bern findet am Montag, dem 25. November 2019 statt. Offiziell beginnt der Zwiebelmarkt um 6.00 Uhr morgens und endet um 18.00 Uhr. Tatsächlich werden aber schon ab 5.00 Uhr in der Frühe die ersten Verkäufe getätigt.
Die ersten Kurse von Bernmobil fahren am Zibelemärit bereits kurz nach 04.30 Uhr los. Zudem ist der Trambetrieb zwischen Zytglogge und Bern Bahnhof unterbrochen. > Medienmitteilung Sonderfahrplan
Für Berner und Bernerinnen nicht überraschend, figuriert der Berner Zibelemärit seit September 2011 auch auf der „Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz“, welche das Bundesamt für Kultur im Rahmen des UNESCO-Übereinkommens zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes zusammengestellt hat. (Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz). Für die Kurzliste der Traditionen, welche vom Bundesrat jetzt tatsächlich bei der UNESCO angemeldet werden sollen, hat es aber nicht gereicht. Das ist insofern nicht so schlimm, als die Gefahr des Aussterbens ja nun wirklich nicht besteht. Da der Termin des Zibelmärits, jeweils der vierte Montag im November, mit der Grossratssessionen zusammenfällt, hatte ich es zu meiner Zeit als Grossrat jeweils genossen, vor der Fraktionssitzung am Morgen, noch ein bisschen zwischen den Ständen zu flanieren und die schönen Zibelezöpfe zu bewundern.
Ursprung des Berner Zibelemärits
Die Legende, dass der Zibelemärit etwas mit dem Stadtbrand von 1405 und der Hilfe der Freiburger bei den Aufräumarbeiten zu tun haben soll, ist tatsächlich nur eine Legende. Die Geschichte des Berner Zwiebelmarktes beginnt viel später. Im 18. Jahrhundert bringen Bäuerinnen ihr, oberhalb des Murtensees am Mont Vully kultiviertes, Gemüse auf die Märkte in Freiburg, Murten und Neuenburg. In der Zeit um 1850 tauchen diese „Marmettes“, vorerst fast unbemerkt, am ersten Tag der uralten, vierzehntägigen Berner Martinimesse nun auch in Bern auf und verkaufen vor allem Zwiebeln, aber auch „Sunnewirbel“ (Endivien), Lauch und Sellerie, „Artefüfi“ (Schwarzwurzeln), Nüsse, Kastanien, Stein- und Kernobst. Dank der vorzüglichen Qualität der Produkte und der freundlich fröhlichen Verkäuferinnen blüht der neue Gemüsemarkt rasch auf. Schon 1860 rühmen die Zeitungen, die Messe beginne nun mit einem Zwiebelmarkt Zibelemärit.
Der Zibelemärit hat sich also bei der viel älteren Martinimesse richtig eingenistet. Wie die Messe selbst entstanden ist? Seit dem Spätmittelalter – lange vor dem Stadtbrand von 1405 – feiern die Berner wie die übrigen Bewohner des süddeutschen Raumes jeweils um Martini den Übergang vom Sommer- zum Winterhalbjahr mit festlichen Mahlzeiten, Umzügen und Lichterbräuchen; an denen sich die Jugend mit viel Lärm ausgiebig beteiligt. Ein gut besuchter Wochenmarkt begleitet das Fest, bietet alles für den Winterbedarf, lockt mit Vergnügungen, dehnt sich immer mehr aus und wird deshalb 1439 von der Obrigkeit zur zollfreien mehrtägigen Martini-Warenmesse erhoben. (Quelle: Medientext von Bern Tourismus)
Konfettischlacht am Zibelemärit
Ein wichtiger Teil des Zibelemärits ist die Konfettischlacht, welche eigentlich erst am späteren Nachmittag stattfinden sollte, aber sich im Laufe der Zeit über den ganzen Tag zu erstrecken begann. Persönlich finde ich es lustig, aber das geht nicht allen Besuchern so.
Der Zibelemärit Bern als Briefmarkensujet
Der Zibelemärit wurde von des Schweizer Post auch schon auf einer Briefmarke verewigt. 2003 diente er als Sujet für den die Ausgabe aus Anlass des Tag der Briefmarke.
Sonderfahrplan Bernmobil am Zibelemärit
Damit alle Bernerinnen und Berner den Zibelemärit in vollen Zügen geniessen können, nimmt BERNMOBIL den Betrieb am Montagmorgen, 25. November 2019 bereits vor 05.00 h auf. Die Tramlinien 6, 7, 8 und 9 sowie die Buslinie 12 sind zwischen Zytglogge und Bern Bahnhof unterbrochen. Reisende zum Bahnhof können ab Zytglogge die Busse der Linien 10 und 19 benützen. Die Haltestelle der Linie 10 Richung Köniz Schliern befindet sich in der Bundesgasse vor der Einmündung der Christoffelgasse.Die wichtigsten Verbindungen für Frühaufsteher auf einen Blick: Infos
Das Buch zum Zibelemärit
In Antiquariaten und Brockenhäusern findet man mit etwas Glück das lesenswerte Buch „Dr Zibelemärit und rund um die Zwiebel von A bis Z“ von Hans Erpf und Natalie Uhlmann.
Ausführliche Informationen zur Geschichte der Martinimesse und dem Zibelemärit Bern bietet das Buch von Rudolf Ramseyer „Zibelemärit, Martinimesse“.
Zibelesounds
Seit bald 20 Jahren verschönert der Organist Marc Fitze den Zibelemärt mit zwei Orgelkonzerten in der Heiliggeistkirche. Beginn jeweils um 10.00 und 16.00. Eintritt frei, Kollekte.
Zukünftige Daten des Zibelmärits:
der Zibelemärit 2020 findet am Montag, dem 24. November 2019 statt.
Statistik:
Mit knapp 57 Tonnen stand am Berner Zibelemärit 2017 einmal mehr eine stattliche Menge an Zwiebeln im Angebot. Die Rekordmarke aus dem Jahr 2014 mit fast 60 Tonnen wurde allerdings nicht erreicht. Insgesamt säumten dieses Jahr 648 Marktstände die Gassen der Berner Innenstadt, an 171 Ständen wurden Zwiebeln verkauft. Wegen Platzmangels mussten 83 Bewerbende für einen Standplatz abgewiesen werden. Marktfahrende mit Zwiebeln im Angebot wurden allerdings alle berücksichtigt..
Die Gemüsestatistik des Zibelemärits der Jahre 2014 bis 2017:
Gemüse (in kg) | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
Zwiebeln | 59’922 | 53’303 | 56’825 | 56’595 |
Lauch | 53 | 114 | 35 | 97 |
Sellerie | 25 | 92 | 73 | 48 |
Rüebli rot/gelb | 25 | 103 | 130 | 100 |
Schwarzwurzeln | 10 | 55 | 38 | 40 |
(Quelle: http://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/zibelemaerit)
Andere Zibelmärits
Der Zibelemärit in Bern ist nicht der einzige Zibelemärit. Wer nicht bis Ende November warten will, der kann zum Beispiel den Zibelemärit in Aarberg besuchen, welcher jeweils am 1. Samstag im November durchgeführt wird und etwa 100 Marktstände umfasst.
Bilder vom Zibelemärit 2013:
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Wieso werden einem am Zibelemärit die Konfettis nur so um den Kopf geschossen? Genauso diese „Quietsch-Hämmerli“ die einem ständig über den Kopf geschlagen werden…, hat das was mit Tradition zu tun? Ich fand es einfach nur nervig und blöd!
Den Zibelemärit hab ich für meinen Teil gesehen…!
Schön, dass es hier auch viele Bioprodukte hat.
Also nicht wie Migros es macht mit „Aus der Region – für die Region“ werben und dann das Gegenteil machen und Kleinbauern als Lieferanten nicht mehr akzeptieren.
Gottlieb Duttweiler würde sich im Grab umdrehen, denn MiGros steht ja für direkten Handel zwischen Produzent und Konsument ohne Zwischenhandel.
Die Migros aber zwingt Bauern, die zu wenig liefern können, über Lieferanten zu gehen.
Strategie seit über mindestens schon einem Jahrzehnt.
Widerspricht der Eigenreklame total.