Gegen den Willen der SP verfolgt die Grossratskommission eine gefährliche Risikostrategie: Ein neues AKW mit der vierfachen Leistung des bisherigen soll in Mühleberg gebaut werden, obschon internationale Studien ein finanzielles Debakel beim Neubau eines Atomkraftwerkes voraussagen.
Die bürgerliche Mehrheit der Grossratskommission will weder das finanzielle Debakel beim Bau des neuen AKW in Olkiluoto, Finnland, noch Studien zum hohen finanziellen Risiko eines Neubaus zur Kenntnis nehmen: https://www.citigroupgeo.com/pdf/SEU27102.pdf
Unbeachtet bleibt auch der Entscheid der deutschen Regierung zum Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland. Im international liberalisierten Markt wird der Strom aus einem neuen AKW zu teuer sein, wegen dem Weiterbetrieb älterer AKW und wegen der rasanten Entwicklung bei Windturbinen, Solardächern und Biogas. Zudem würde im Kanton Bern durch die massive Investition das Geld für die Förderung erneuerbarer Energien fehlen und die finanziellen Mittel statt dessen zu einem französischen oder amerikanischen Konzern fliessen.
Ich begrüsse aber den einstimmigen Entscheid der Kommission, dem Volk das letzte Wort zu überlassen und ist überzeugt, dass sich die BernerInnen gegen ein AKW und damit für Investitionen in erneuerbare Energien entscheiden. Das bringt Arbeitsplätze im Oberland, Emmental, Oberaargau und Jura, stärkt die Wirtschaft nachhaltig und wirkt positiv bei der Positionierung des Kantons Bern, was die Entwicklung von erneuerbaren Energieträgern anbelangt. Die Volksabstimmung wird am 13. Februar 2011 durchgeführt.
Medienmitteilung der Grossratskommission: hier
… nachdem in Japan die Erde gewackelt hat, haben es die Befürworter alternativer Energiequellen endlich leichter. Traurig, dass dafür erst sowas passieren musste. Nun sollte das Beste draus gemacht werden.