Genf seit 200 Jahren Mitglied der Eidgenossenschaft

(Last Updated On: Mai 28, 2014)
Genfer Flagge am Restaurant Sternen

Genfer Flagge am Restaurant Sternen Köniz

Heute morgen ist mir beim Einkaufen  aufgefallen, dass am Restaurant Sternen eine Genfer Flagge weht. Feiert der Sternen damit ebenfalls das 200-Jahr-Jubiläum des Bundesbeitritts von Genf?

In der Schule habe ich ja gelernt, dass die drei Kantone Genf, Neuenburg und Wallis der Eidgenossenschaft 1815 beigetreten sind. Wie vieles ging aber auch das nicht so schnell. Ein Ereignis, welchem in Genf jährlich gedacht wird, ist die Ankunft von solothurnischen und freiburgischen Truppen am 1. Juni 1814, die mit den Rufen «vive Genève, vive la République, vive le nouveau canton!» begrüsst wurden, wie ich gestern in einem Artikel der NZZ lesen konnte.. Die französische Besatzung war allerdings schon im Dezember 1813 abgezogen, aber die Genfer Regierung glaubt nicht an eine Zukunft als unabhängiger Stadtstaat, weshalb sie den Anschluss an die Eidgenossenschaft suchte.

Genf ist mir immer etwas fremd geblieben, obwohl ich dort meine Rekrutenschule gemacht habe. Die skrupellose Geldmacherei dank Bankgeheimniss und extra tiefen Steuern für Rohstoffhändler gefällt mir gar nicht. Für die Schweiz ist die Stadt aber von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Nicht nur aus historischen Gründen, weil über Genf die Uhrenindustrie und die Privatbanken den Weg in die Schweiz gefunden haben. Genf ist auch der Ort, wo das Rote Kreuz gegründet wurde, von dem die Schweiz imagemässig immer noch unheimlich profitiert. Als ich in Schweden wohnte, habe ich auch realisiert, dass die Schweiz in  den ausländischen Fernseh-Nachrichten und Tageszeitungen vor allem dank Genf als einer der wichtigsten Standorte der UNO auftaucht. Zürich und Bern werden fast nie erwähnt.  Ohne Genf hätten wohl noch mehr Amerikaner Mühe zu sagen, wo die Schweiz liegt. Der Wirt des Sternen scheint die Bedeutung von Genf jedenfalls zu schätzen.

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